Unsere Musik

„Bach meets Händel“ – Chorkonzert am Christkönigssonntag

Programm

Georg Friedrich Händel (1685-1759)

  • Mit Jauchzen freuet euch (HWV 248)

Johann Sebastian Bach (1685-1750)

  • Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren
    Kantate zum 12. Sonntag nach Trinitatis (BWV 137)

Georg Philipp Telemann (1681-1767)

  • Ich schaue bloß auf Gottes Güte
    Kantate zum 18. Sonntag nach Trinitatis (TWV 1:859)

Johann Sebastian Bach

  • Lobet den Herrn, alle Heiden
    Motette (BWV 230)

Georg Friedrich

  • Händel Zadok The Priest
    Coronation Anthem (HWV 258)

Texte

Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren

Chorus (Vers 1)

Chor + Instrumente

Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren,
Meine geliebete Seele, das ist mein Begehren.
Kommet zu Hauf,
Psalter und Harfen wacht auf!
Lasset die Musicam hören.

Aria (Vers 2)

Alt solo, Violine solo, Basso continuo

Lobe den Herren, der alles so herrlich regieret,
Der dich auf Adelers Fittichen sicher geführet,
Der dich erhält,
Wie es dir selber gefällt;
Hast du nicht dieses verspüret?

Aria (Vers 3)

Sopran und Bass solo, Oboe I + II, Basso continuo

Lobe den Herren, der künstlich und fein dich bereitet,
Der dir Gesundheit verliehen, dich freundlich geleitet;
In wieviel Not
Hat nicht der gnädige Gott
Über dir Flügel gebreitet!

Aria (Vers 4)

Tenor solo, Trompete, Basso continuo

Lobe den Herren, der deinen Stand sichtbar gesegnet,
Der aus dem Himmel mit Strömen der Liebe geregnet;
Denke daran,
Was der Allmächtige kann,
Der dir mit Liebe begegnet.

Choral (Vers 5)

Chor + Instrumente

Lobe den Herren, was in mir ist, lobe den Namen!
Alles, was Odem hat, lobe mit Abrahams Samen!
Er ist dein Licht,
Seele, vergiss es ja nicht;
Lobende, schließe mit Amen!

Ich schaue bloß auf Gottes Güte

Ich schaue bloß auf Gottes Güte
Und lege mich in Jesu Schoß.
Hier wird mich seine Liebe wiegen,
Hier darf ich ohne Grauen liegen:
Denn seine Treu ist wundergroß.

Bei Menschen stehet Treu und Glauben
Die meiste Zeit auf Schrauben;
Kein Blümchen ändert so geschwinde
Die blühende Gestalt;
Kein Wetterhahn verdrehet sich so bald;
Kein mürber Rohrstab bricht so leicht,
Als leicht bei Menschen oft das stärkste Bündnis weicht.
Gott aber ist allein unwandelbar,
Und also auch nicht unbeständig,
Kein Wechsel, keine Zeit macht seine Treue wendig;
Sie ist der Born, aus dem ja immerdar die Segensfülle fließet,
Die jedermann im Geist und Leiblichen genießet;
Sie ist das Rüsthaus voller Waffen,
uns wider Teufel, Tod und Sünde den Sieg zu schaffen.
O Mensch, so treulich steht dir Gottes Gnade bei!
So sei dem treuen Gott dafür hinwieder treu!

Ewig treuer Freund der Seelen!
Ich verneure meinen Bund.
Hab ich ihn bereits geschlossen,
Als dein Taufbad mich beflossen,
gab ich dir das erste Wort:
Ach! so will ich mich bestreben
Auch hinfort dich und keinem sonst zu streben.
Ja, hier hast du Herz und Mund!

Lobet den Herrn, alle Heiden

Lobet den Herrn, alle Heiden,
Und preiset ihn, alle Völker!
Denn seine Gnade und Wahrheit
Waltet über uns in Ewigkeit.
Alleluja.

Zadok The Priest

Zadok the Priest, and Nathan the Prophet
anointed Solomon King.
And all the people rejoiced, and said:
God save the King! Long live the King!
May the King live for ever,
Amen, Alleluja.

Zadok, der Priester, und Nathan der Prophet
salbten Salomon zum König.
Und das Volk jubelte und rief:
Gott schütze den König! Lang lebe der König!
Möge der König ewig leben,
Amen, Halleluja.

Zur Musik

Die Kantate „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“ schrieb Johann Sebastian Bach im Jahr 1725. Es handelt sich um eine seiner ganz wenigen reinen Choral-Kantaten, d.h. es gibt keinen weiteren Text außer den fünf Strophen des gleichnamigen Kirchenliedes.
Ausgesprochen originell verwendet Bach in allen fünf Sätzen auch die Choralmelodie: Im prächtigen ersten Vers wird die Melodie zeilenweise vom Sopran vorgetragen, zunächst eingeleitet von den nacheinander einsetzenden anderen Stimmen. Im Mittelteil („Kommet zuhauf“) singen alle Stimmen homophon übereinander – ganz dem Liedtext entsprechend. Die letzte Choralzeile hat Bach wieder polyphon gestaltet: Tenor, Alt und Bass singen ein reich koloriertes Fugato, das schließlich von der Melodie gekrönt wird. Eingeleitet, durchbrochen und beendet wird der gesamte Eingangschor von den im konzertierenden Wechsel spielenden Instrumenten.
Der nachfolgende Arie ist sehr intim gestaltet: Eine Solovioline spielt ein jubilierendes Thema, die Altsolostimme trägt die leicht verzierte Choralmelodie mit der zweiten Strophe vor. Bach bearbeitete diese Arie später selbst für die Orgel um.
Der dritte Vers überrascht zunächst durch das Tongeschlecht moll, welches ja eher als traurig empfunden wird. Hier singen Sopran und Bass im Duett, begleitet von zwei Oboen. In allen Zeilen ist die (nach moll transponierte) Melodie in veränderter Gestalt erkennbar.
Auch der vierte Vers ist in moll komponiert. Der prägnante Instrumentalbass und die Tenorstimme weisen keine Ähnlichkeit mit der Melodie auf. Diese wird zeilenweise in ihrer Originalgestalt, also in dur, gespielt.
Wiederum typisch für Bach schließt die Kantate mit einem schlichten Choral, der freilich – bereichert durch die Oberstimmen der drei Trompeten und durch die Pauken – die fulminante Schlussstrophe bildet.

Das aufgelistete Gesamtschaffen Georg Philipp Telemanns umfasst über 3600 Werke. Telemann gehört damit zu den produktivsten Komponisten der Musikgeschichte überhaupt. Die Hälfte seiner Kompositionen stellen Kirchenkantaten dar. Telemann genoss zu Lebzeiten weit höheres Ansehen als sein Freund Johann Sebastian Bach, bei dessen zweitem Sohn Carl Philipp Emanuel er die Patenschaft übernahm.

Die Kantate „Ich schaue nur auf Gottes Güte“ entstammt der Sammlung „Der harmonische Gottesdienst“, in der Telemann kleinere Kantaten in kammermusikalischer Besetzung vereinte und herausgab. Auch und vielleicht gerade bei kleiner Besetzung beweist Telemann großen Erfindungsreichtum und Geschick für originelle Klangfarben, wie diese Kantate unter Beweis stellt.

„Lobet den Herrn, alle Heiden“, die einzige Motette Johann Sebastian Bachs, die „nur“ vierstimmig komponiert ist, gibt der Bachforschung Rätsel auf: Es fehlt das Autograph, ferner weiß man nichts über die Entstehungszeit noch den Anlass. Die Textverteilung unter den Noten lässt die Chorsänger manches Mal verzweifeln, so unlogisch (und damit untypisch für Bach) erscheint sie. So lässt sich die Autorenschaft Bachs nicht mit letzter Gewissheit beweisen, doch alle Spekulationen münden in die eine Frage: Wer außer Bach wäre imstande gewesen, den 117. Psalm so klangvoll und inspiriert zu vertonen? Der Anfangsteil und die Schlussfuge in vollendet polyphoner Manier, wie sie nur von Johann Sebastian Bach bekannt ist, und der Mittelteil zunächst homophon und transparent, dann ebenfalls fugiert und somit nur dem Vollender des polyphonen Stils zuzuschreiben.

„Zadok the Priest“ ist die erste und mit Abstand bekannteste der vier Coronation Anthems Georg Friedrich Händels. Den Text aus dem Alten Testament findet sich im ersten Buch der Könige und beschreibt, wie Salomon noch auf Befehl des greisen David zum König gesalbt wird. Diese Coronation Anthem wurde seit 1727 bei jeder Krönung eines englischen Monarchen verwendet, zuletzt 1953 für Königin Elisabeth. Ihre noch größere Bekanntheit verdankt das Werk aber der Bearbeitung zur Eröffnungsmusik der Champions League durch Tony Britten. Eine geniale Marketing-Idee: Königliche Musik für die Königsklasse des Fußballs.

 

Das Konzert der Johannes-Kantorei Wewer wird freundlich unterstützt von: Willi Keck, TPÜ, Augenoptik Tölle, Aktivita Physiotherapie, Bernemanns Zum Hölzchen, Alme Apotheke, der Jungschützen Altersabteilung, der Verbund Volksbank OWL, der Bank für Kirche und Caritas, der Gemeinschaftspraxis Dr. Helmut Freitag und Dr. Heide Grimm-Wiegand, Moni´s Haarideen, Edeka Windmann, Andreas Schwarze Fotostudio, Getränke Dreps, alme-physiotherapie.wewer und dem Diözesan Cäcilienverband im Erzbistum Paderborn.